Im Rahmen der unzähligen Anfragen für die vergangenen und künftigen Würfe zeigt sich ein Trend, dass ausgesprochen viele Interessent*innen schreiben, dass sie ihren künftigen Hund als Therapiehund – gerne auch Schulbegleithund – ausbilden wollen.

Jetzt sind wir schon alleine beruflich dem Thema der tiergestützten Intervention gegenüber grundsätzlich positiv gestimmt. Gleichwohl sehen wir das mitunter sehr kritisch, insbesondere wenn es augenscheinlich weder durchdacht noch geplant erscheint.

„Der Retriever“ ist sehr vielfältig und unterschiedlich, insbesondere auch in Hinblick auf Sensibilität und Temperament. Die tiergestützte Intervention ist noch vielfältiger hinsichtlich der Einsatzfelder, Klient*innen, dem Anspruch an das Tier und die (notwendige) Qualifikation der durchführenden Personen.

Es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass wir als Züchter sofort Feuer und Flamme sind, wenn wir wieder eine solche Anfrage bekommen. Einen Hund in ein solches Setting zu geben, bedarf sehr viel Reflexion hinsichtlich der Hunde selbst und der künftigen Aufgaben. Und deswegen erwarten wir von solchen Interessenten im ersten und weiteren Kontakt auch mehr als ein „ich kann mir vorstellen“, „es wäre schön“ oder „wir hatten auch schon die Idee“…

Wir wünschen handfeste Aussagen: In welchem konkreten Feld – und mit welchen Klient*innen - soll der Hund eingesetzt werden, wieso dafür diese Rasse (ein großer schwarzer Hund ist bspw. schon per se nicht ideal), welche Qualifikation und Erfahrung haben die Interessent*innen bereits, wo und wie soll die Ausbildung des Hundes erfolgen und wie soll der Hund später konkret eingesetzt werden? Was ist, wenn der Hund sich später nicht für diese Aufgabe eignet? Sind bereits die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen geklärt? Hat der Träger sein okay gegeben?

Bitte beachtet diese Aspekte und nehmt in Anfragen explizit zu diesen Punkten Stellung, andernfalls lauft ihr Gefahr, in der Menge der Anfragen früh aussortiert zu werden.